War ursprünglich Martin von Tours (316-387) der Heilige der Franken, und sein Grab in seiner Bischofsstadt Tours fränkisches Nationalheiligtum, so trat seit der Karolingerzeit der Heilige Dionysius an die Stelle des Heiligen Martin, und das Kloster Saint-Denis an die Stelle des Klosters Saint-Martin in Tours. Paris als Residenz des französischen Königs und Saint-Denis als Grabstätte des französischen Nationalheiligen wuchsen zu einer geistig-politischen Einheit zusammen... Adalbert Podlech, Abaelard und Heloïsa
Er entschied sich für das räumlich nächstliegende Kloster und damit das ihm innerlich entfernteste. Kein Wunder, dass schon die Zeitgenossen hämisch meinten, er habe die Nähe Heloïsas gesucht. Wenn es so wäre, verdient die Sehnsucht Häme? Aber in einem blieb er sich treu; er wählte mit Saint-Denis kein beliebiges Kloster, sondern das Kloster Frankreichs: Ort der geistig-politischen Kräfte des aufstrebenden Königtums, Kristallisationspunkt der französischen Nationalidee, Ursprungsort des Stils der neuen französischen Verbindung von Kirche und Königtum, der gotischen Kathedrale. Seine Geschichte reicht bis zu Dionysius zurück, dem ersten Bischof von Lutetia, dem späteren Paris, der in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts den Märtyrertod erlitt. Die Überlieferung berichtet, dass er aus Griechenland stammte, von Papst Fabian mit sechs anderen Bischöfen nach Gallien gesandt und auf dem Montmartre enthauptet wurde. Auf dem Friedhof der gallorömischen Siedlung Catulacus wurde er beigesetzt. Bald schon wurde dieses Grab Wallfahrtsstätte. Im Jahre 475 entstand die erste Kirche. König Dagobert I. (623-639) ließ im Jahre 630 eine neue bauen und siedelte Mönche an. Er wurde in Saint-Denis beigesetzt, und seither ist dieses Kloster die Grablege der französischen Könige. Karl Martell, Pippin der Jüngere, Karl der Kahle und Hugo Capet sind dort begraben. Aachen blieb in Frankreich gegenüber Saint-Denis nur eine Episode... Adalbert Podlech, Abaelard und Heloïsa
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