Spike Jonze: Being John Malkovich

© Dr. Werner Robl, 2001

Being John Malkovich: Science-Fiction-Komödie, USA 1999, Laufzeit: 112 min., Regie: Spike Jonze, Darsteller: John Cusack, Cameron Diaz, Catherine Keener, John Malkovich.

Craig Schwartz, ein unbedeutender Angestellter, pflegt seine Träume - als passionierter Puppenspieler. Eines Tages macht er in seinem Büro die verrückteste Entdeckung seines Lebens: Durch eine verborgene Tür gelangt er direkt in den Kopf des berühmten Schauspielers John Malkovich. Nachdem der erfolglose Puppenspieler den Eingang in dessen Inneres gefunden hat, macht er daraus mit seiner Kollegin Maxine eine Goldgrube. Sie vermieten die transzendentale Reise an Bekannte. Nach jeweils einer viertel Stunde stürzen die Malkovich-Touristen ins Leben zurück - an einer Schnellstraße nach New Jersey. Doch von nun an überschlagen sich die Ereignisse ...
Being John Malkovich ist das bemerkenswert-skurrile Filmdebüt des Regisseurs Spike Jonze und des Autors Charlie Kaufman aus dem Jahre 1999. Beide hatten zuvor nur für das Fernsehen gearbeitet, beide wurden wegen dieses Streifens für den Oskar nominiert. Die Grundidee des Filmes ist von nahezu kafkaesker Absurdität. Spike Jonze karikiert Großstadtneurotiker, Selbstfindungstypen und Identitätskrisler und inszeniert dabei ein tragikomisches Spiel, in dem die Absurdität zunehmend Oberhand über die Realität gewinnt. Bis schließlich John Malkovich persönlich in John Malkovich stürzt und nun nur noch John Malkoviche sieht ...

Die charmante Grundidee von Jonzes Film funktioniert deswegen unübertrefflich gut, weil sie durchweg für bare Münze gilt und Jonze nicht einmal ansatzweise Fantasy-Elemente einfließen lässt. Jonzes Komödie ist ein Glücksfall: Sie scheut sich auch nicht vor dramatisch-dunklen Momenten und hält hinter jeder Ecke eine hübsch verpackte Überraschung bereit. Und endlich wissen wir auch, wir es so in John Malkovichs Unterbewusstsein zugeht ...    Kulturnews  2000

Hinter den verrückten Reisen in John Malkovichs Körper steckt tieferer Sinn: Es geht um Liebe, Identitätssuche, die Kraft der Fantasie. Am ehesten vergleichbar ist dieser absurde Geniestreich mit dem grandiosen Monty-Python-Humor. Da schlagen Handlungsstränge die herrlichsten Kapriolen ...     TV Movie

ABELARD & HELOISE - A LOVE STORY

Der Film beginnt unspektakulär - mit einer Straßenszene in New York. An diesem Tag inszeniert Craig Schwartz seinen eigenen, tief im Unterbewusstsein verankerten Traum von Liebe. Der Marionettenspieler lässt seine Puppen Heloïsa und Abaelard spielen - eine Szene aus dem Briefwechsel des Paares. Vielleicht träumt er, seine Ehe sollte so sein. Ein kleines Mädchen verfolgt die Szenerie mit Andacht. Doch es ist kein guter Tag für Craig Schwartz. Denn der Vater des Mädchen versteht nicht den Sinn des Liebesschmachtens. Empört weckt er mit einem Faustschlag den Puppenspieler unsanft aus seinem Traum...


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