Das Konzil von Soissons

Wegen seiner heftigen Fehde mit seinem vormaligen Lehrer und späteren Gegner, dem Nominalisten Roscelin von Compiègne, hatte Abaelard im Jahre 1120 Bischof Gilbert von Paris in einem Schreiben angerufen, in einer öffentlichen Anhörung ihn und Roscelin gegenüberzustellen und über die Streitfragen bezüglich der Abaelardschen Trinitätslehre zu entscheiden. Otto von Freising schreibt darüber in seinen Gesta Friderici:
Deshalb lehrte er auch über die Heilige Dreifaltigkeit und beschrieb drei Personen, an welche die Heilige Kirche nicht nur als leere Begriffe, sondern als verschiedene und insofern in ihren Eigentümlichkeiten unterschiedliche Realitäten glaubt, wobei er allzu sehr abschwächte, keine guten Beispiele gebrauchte und unter anderem sagte: So wie dieselbe Rede Darlegung, Annahme and Schluss ist, so ist von derselben Essenz - Wesenheit - der Vater der Sohn und der Heilige Geist.
Wir wissen nicht, wie Bischof Gilbert auf Abaelards Ansinnen reagiert hat. Auf jeden Fall kam es anders, als es sich Abaelard gewünscht hatte. Denn im Jahr darauf, 1121, hatte sich die innerkirchliche Opposition gegen Abaelard unter der Führung von Alberich und Lotulf von Reims, frühere Kommilitonen Abaelards während seines Studiums in Laon bei Anselm, bereits formiert.

Abaelard wird vor eine Provinzialsynode - Otto von Freising gebraucht diesen Ausdruck zurecht -, welche heute etwas zu Unrecht den Namen Konzil trägt, nach Soissons gerufen, damit er sich wegen seiner Trinitätslehre und seinem Buch Theologia Summi Boni rechtfertige.

Alberich und Lotulf lehrten damals beide zu Reims, und sie brachten ihren Erzbischof Radulf durch allerhand Einflüsterungen so gegen mich auf, dass man unter Beiziehung des Bischofs von Präneste, Conanus, der damals päpstlicher Legat in Frankreich war, eine dürftige Versammlung unter dem Namen eines Konzils in Soissons abhielt und mich einlud, jenes Büchlein, das ich über die Dreieinigkeit verfasst hatte, dorthin mitzubringen...
Die offiziellen Konzilsakten sind verloren. In einer Vita Norberts von Xanten wird erwähnt, dass das Konzil wegen Verfalls der Klerikersitten einberufen wurde. Das meiste, das wir von diesem Konzil wissen, erfahren wir von Abaelard selbst, in seiner Historia Calamitatum.

Sein Erzfeind Roscelin, der am selben Ort, jedoch einige Jahrzehnte früher, im Jahre 1092, ebenfalls durch ein Konzil wegen der Häresie des Tritheismus verurteilt und des Landes verwiesen worden war, ist diesmal nicht anwesend.

Geleitet wird das Konzil vom damaligen Päpstlichen Legaten für die Provinzen Rouen, Sens und Reims, dem Kardinalsbischof Cono von Praeneste. Dieser Mann, ein früherer schwäbischer Regularkanoniker, ist der älteste und gefürchtetste aller päpstlichen Legaten. Auf eigene Initiative hat er bereits Kaiser Heinrich V. im Jahre 1111 und dann wieder im Jahre 1114 exkommuniziert. Im Jahre 1119 ist er von Papst Gelasius II. als Nachfolger auf den Stuhl Petri vorgeschlagen worden, hat aber gegen den von Frankreich favorisierten Guido, Bischof von Vienne, den künftigen Papst Kalixtus II., nachgeben müssen. Als Diplomat des Heiligen Stuhles hat er wiederholt Frankreich und Deutschland in Sachen Investiturstreit und gregorianische Reform bereist; obwohl er Deutscher war, hat er keines von beiden Ländern bevorzugt. An dogmatischen Streitigkeiten ist er in keiner Weise interessiert. Abaelard hält wenig von ihm:

Der Legat war wissenschaftlich nicht so gebildet, wie er hätte sein sollen, und folgte deshalb in der Hauptsache dem Rate des Erzbischofs...
Die Front der GegnerAls Konzilsteilnehmer stehen nur wenige Persönlichkeiten fest: Anwesend waren wohl alle Suffraganbischöfe der Kirchenprovinz Reims, aber auch die Erzbischöfe und Bischöfe der benachbarten Kirchenprovinzen. Namentlich bekannt sind der Bischof von Chartres, Gottfried von Lèves, der Gründer des Prämonstratenser-Ordens, Norbert von Xanten, der von Abaelard nicht namentlich erwähnt wird, der Abt von Saint-Denis, Adam, und der Abt von Saint-Médard in Soissons, Gottfried. Wilhelm von Saint-Thierry, der ehemalige Studienfreund und spätere Ankläger beim Konzil von Sens ist als Teilnehmer wahrscheinlich; er unterzeichnete damals ein Dokument zusammen mit Cono von Praeneste und Gottfried von Chartres. Aus den Domschulen sind die Reimser Magister Alberich und Lotulf vertreten, und auch Bischof Gottfrieds Bruder, Theoderich von Chartres, der im selben Jahr Magister an der dortigen Domschule geworden war. Joscelin von Vierzy, der Kommilitone Gosvins im Streit mit Wilhelm von Champeaux, steht als Teilnehmer ziemlich sicher fest. In Kürze wird er Bischof von Soissons, derzeit ist er Archidiakon und Leiter der dortigen Domschule.

Abaelard war aufgefordert worden, nach Soissons zu kommen und das umstrittenen Buch mitzubringen. Als er mit einigen Schülern dort eintrifft, wird er um ein Haar von aufgewiegelten Bürgern gesteinigt. Seine früheren Rivalen Alberich und Lotulf hatten Klerus und Volk aufgehetzt und verbreitet, er lehre die Existenz von drei Göttern.

Abaelard stellt sich beim Päpstlichen Legaten vor und überreicht ihm das umstrittene Buch mit der Bitte um Begutachtung. Doch dieser demonstriert seine Neutralität und verweist Abaelard an den Erzbischof von Reims, Radulf.

Deutlich formieren sich zwei Parteien mit den jeweiligen Sprechern, Gottfried von Chartres und Alberich von Reims. Bischof Gottfried setzt sich für Abaelard ein. Er gehört zu den Bischöfen, die um diese Zeit den Klan von Stephan von Garlande unterstützen. Vielleicht ist Gottfried sogar von Stephan von Garlande bestimmt worden, Abaelard auf dem Konzil zu verteidigen.

Abaelard schildert im wesentlichen zwei Verteidigungsargumente Gottfrieds:

Während der Konzilstagungen hält Abaelard täglich öffentliche Vorträge und erweckt Erstaunen und Zustimmung. Die Stimmung schlägt um.
Das Volk aber und die Geistlichkeit fingen an, als sie es beobachteten, zueinander zu sprechen: "Sehet, nun redet er frei und offen vor aller Welt (Joh. 8,26), und niemand widerspricht ihm! Das Konzil, das doch seinetwegen vor allem, wie wir hörten, versammelt war, eilt seinem Ende entgegen. Haben vielleicht die Richter eingesehen, dass sie selbst irren, nicht er?"
Alberich, der sich zunächst argumentativ vor Konzil und Volk nicht durchsetzen kann, sinnt umso mehr auf Verurteilung. So macht er mit einigen Zeugen eines Tages einen Besuch bei Abaelard, bringt dessen Buch mit und stellt ihm eine Fangfrage:
Eines Tags nun kam Alberich mit einigen seiner Schüler zu mir, um mir eine Schlinge zu legen. Nach einigen einleitenden höflichen Redensarten sagte er, eine Stelle, die er sich angemerkt habe in meinem Buch, habe ihn befremdet: nämlich, obwohl Gott Gott gezeugt habe und nur ein Gott sei, leugne ich doch, dass Gott sich selbst gezeugt habe.
Abaelard entgegnet, er könne ihm die Gründe nennen. Alberich ist an keinem Disput interessiert und beruft sich allein auf das Zeugnis von Autoritäten. Nun hat sich Alberich blamiert, denn bei der Suche nach Belastendem hat er das Wichtigste übersehen, das Zitat Abaelards aus dem 1. Buch "Über die Dreieinigkeit" des Heiligen Augustinus, der unumstritten ist und Abaelards Ansicht hier stützt.
Es war ein Zitat aus dem ersten Buche von Augustins Werk über die Dreieinigkeit: "Wer da glaubt, Gott habe die Macht, sich selbst zu erzeugen, irrt um so mehr, als nicht allein Gott so nicht ist, sondern überhaupt keine andere geistige oder leibliche Kreatur; es gibt überhaupt kein Wesen, welches sich selbst erzeugen könnte." Als dies seine anwesenden Schüler gehört hatten, wurden sie verlegen und erröteten.
Hier wird der neue Gegensatz zwischen Wissenschaft und Kirchenlehre deutlich: Vernunftsgründe - rationes - sprechen gegen bloße Dogmatik - auctoritates. Und hieraus resultiert die neue große Gefahr für die damalige Amtskirche. Sie droht ihre Autorität und Macht zu verlieren. Nicht Verständigung und Verständlichkeit oder offener Dialog ist das Ziel, sondern die Aufrechterhaltung der kirchlichen Macht.

Ketzerkonzilien geben somit keinen Raum für argumentativen Austausch und Wahrheitsfindung. Doch diese bittere Wahrheit muss Abaelard erst noch erfahren; abfinden wird er sich auch für den Rest seines Lebens damit nicht.

Alberich von Reims weiß im Folgenden eine öffentliche Verhandlung zu verhindern. Das Risiko einer erneuten Blamage geht er nicht mehr ein. Otto von Freising schildert diese Angst vor Abaelard:

Es wurde ihm keine Gelegenheit gegeben, sich zu rechtfertigen, weil seine Gewandtheit im Disputieren von allen gefürchtet wurde.
Bischof Gottfried macht erneut einen Vorstoß: Abt Adam solle Abaelard mit in sein Mutterkloster nehmen und dort alles überprüfen. Cono von Präneste stimmt zu, und zunächst auch die anderen Konzilsteilnehmer.

Alberich spürt diese Haltungsschwäche und appelliert an seinen Erzbischof, diese Schande für sich abzuwehren. Abaelard werde damit dessen Rechtsprechung entzogen. Erzbischof Radulf versteht und interveniert beim Legaten. Genau in diesem Augenblick - unter Zeit- und Entscheidungsdruck - tauchte ein neues Argument auf, das die Zielsetzung der Kirchenleute entlarvt: Alberich und Radulf machen dem Vertreter des Papstes klar, dass es zur Verurteilung des Buches ausreiche, dass es weder vom Papst noch von sonst einer kirchlichen Autorität genehmigt sei - das erste Verlangen nach einem Imprimatur, der kirchlichen Veröffentlichungs-Erlaubnis.

Nun aber fiel es meinen Gegnern ein, dass sie nichts ausgerichtet hätten, wenn mein Prozess außerhalb ihrer Diözese geführt würde, wo sie dann ihre Macht überhaupt nicht ausüben könnten; da sie offenbar der Gerechtigkeit weniger vertrauten, redeten sie dem Erzbischof ein, dass es eine große Schande für sie wäre, diese Sache an eine andere Behörde zu verweisen, und dass es gefährlich sei, wenn ich so davon käme. Sie liefen auch zum Legaten, stießen seine Entscheidung um und verleiteten ihn gegen seinen Willen dazu, dass er mein Buch ohne jede Untersuchung verdammte, es vor aller Augen verbrannte und über mich lebenslängliche Haft in einem auswärtigen Kloster verfügte.
Der Legat willigt schließlich resignierend in die Verurteilung ein. Bischof Gottfried unterrichtet Abaelard sofort.
Als der Bischof von Chartres es erfuhr, ließ er mir sofort von diesen Machenschaften berichten und ermahnte mich eindringlich, ich möchte dies um so leichter ertragen, je mehr allen offenbar sei, wie gewaltsam sie handelten; und diese Gewalttat eines so offensichtlichen Neides werde jenen nur schaden, mir nur nützen: daran dürfe ich nicht zweifeln; auch solle ich mich wegen der Klosterhaft nicht beunruhigen: er wisse gewiss, dass der Legat, der es nur gezwungen tat, wenn er nach einigen Tagen von hier abgereist sei, mich völlig freilassen werde. Und so hat, wie er nur konnte, mich im Weinen er selbst weinend getröstet.
Was dann geschieht, ist nur noch ein zynisches Schauspiel, das Abaelard am besten selbst kommentiert:
Ich wurde vor das Konzil gerufen, und ohne Untersuchung, ohne Prüfung zwang man mich, mein erwähntes Buch mit eigener Hand ins Feuer zu werfen. Und so ward es verbrannt. Doch damit es nicht so aussah, als ob man nichts zu sagen habe, murmelte einer meiner Widersacher leise, er habe in dem Buch den Satz gefunden, Gott-Vater allein sei allmächtig. Als er das vernahm, antwortete der Legat sehr erstaunt: Dass jemand sich so irre, dürfe man ja nicht einmal einem Kinde zutrauen, da doch der gemeinsame Glaube festhalte und bekenne, dass alle drei Personen der Gottheit allmächtig seien.
Da meldet sich zu aller Überraschung ein Mann zu Wort, der offensichtlich noch während der Prozedur die Ungeheuerlichkeit des Vorgehens erkennt. Abaelard nennt diesen Mann Thierry und Leiter einer Schule; vermutlich ist es Theoderich von Chartres.

Sarkastisch zitiert dieser den Satz aus dem Glaubensbekenntnis des Heiligen Athanasius:

"Und dennoch nicht drei allmächtig, sondern einer allmächtig."
Der wackere Mann, der zuvor nicht in Erscheinung getreten ist, aber jetzt ein mutiges Wort zu Abaelards Verteidigung findet, wird von seinem Bischof zum Schweigen veranlasst. Aber er setzt noch nach:
...er sprach wie ein zweiter Daniel, indem er seine Worte zitierte: "Seid ihr von Israel solche Narren, dass ihr einen Sohn Israels verdammt, ehe ihr die Sache erforschet und gewiss werdet? Kehret wieder um vors Gerichte und richtet den Richter selbst. Denn der Richter, den ihr eingesetzt habt zur Unterweisung im Glauben und zur Beseitigung des Irrtums, der hat sich selbst gerichtet durch seinen eigenen Mund, da er andere richten sollte, während heute die göttliche Barmherzigkeit einen offenbar Unschuldigen - wie einst Susanna - von seinen falschen Anklägern befreit."
Die Wucht des UrteilsAllein - genutzt hat Abaelard dieser trotzige Widerspruch nicht mehr. Seine Verurteilung war beschlossene Sache. Als er nochmals selbst das Wort ergreifen und seinen Glauben erläutern will, wird er nochmals gedemütigt:
Als ich mich zum Bekenntnis und zur Darlegung meines Glaubens erhob, um das, was ich dachte, in eigenen Worten auszudrücken, da riefen meine Gegner mir zu, ich brauche nur das Athanasianische Glaubensbekenntnis herzusagen, was jedes Kind ebenso gut hätte tun können. Und damit ich nicht etwa Unkenntnis als Entschuldigung vorschützen könnte, als wisse ich den Wortlaut nicht auswendig, ließ man mir den geschriebenen Text zum Vorlesen herbei tragen. Unter Seufzern, Schluchzern und Tränen las ich, so gut ich konnte.
Unmittelbar danach wird die Versammlung aufgehoben und Abaelard zur Klosterhaft als überführter Ketzer an den anwesenden Abt von Saint-Médard übergeben. Seine Gegner haben ihn verurteilt, der Päpstliche Legat hat gute Miene zum bösen Spiel gemacht. Abt Adam nimmt aus unerfindlichen Gründen die Ehrminderung in Kauf, einen seiner Brüder im Stich gelassen zu haben. Abt von Saint-Médard ist Gottfried Hirschhals, der spätere Bischof von Châlons-sur-Marne und Freund Bernhards von Clairvaux, Prior jener Gosvin, mit dem Abaelard während seiner ersten Pariser Zeit Auseinandersetzungen hatte. Der Vita Gosvins entnehmen wir:
Magister Peter wurde des Irrtums seiner Lehre überführt und mit der Strafe des Schweigens gebrandmarkt, dort hingebracht, um eingekerkert und gleich dem ungezähmten Nashorn in Zucht gezüchtigt zu werden.
Abaelard selbst berichtet, er sei vom Abt und seinen Brüdern im Geiste der Milde aufgenommen worden:
Der Abt indessen und seine Mönche, die glaubten, dass ich nun weiterhin bei ihnen bleiben werde, nahmen mich mit höchster Freude auf; obwohl sie mich mit aller Liebe behandelten, bemühten sie sich vergeblich, mich zu trösten.
Lange dauert die Haft nicht, wahrscheinlich nur wenige Tage oder Wochen. Abaelard besitzt immer noch einflussreiche Freunde. Der Klan um Stephan von Garlande besitzt noch Macht, und Gottfried von Chartres und Burkhard von Meaux sind die geistlichen Vertreter dieses Klans. Das schändliche und kirchenrechtlich fehlerhafte Urteil wird aufgehoben, und Abaelard kehrt nach Saint-Denis zurück.
Zu wem auch die Kunde von diesem grausamen und unüberlegten Verfahren gegen mich gelangte, alle rügten es lebhaft; einzelne, die teilgenommen hatten, wiesen die Schuld von sich und schoben sie auf andere; sogar meine Feinde leugneten, dass es auf ihren Rat geschehen sei, und der Legat bedauerte vor allen überschwänglich die Missgunst der Franzosen. Er sah sich bald aus Reue veranlasst, nach einigen Tagen, da er, für den Augenblick gezwungen, ihren Neid befriedigt hatte, mich aus dem fremden Kloster führen und in mein eigenes zurückschicken zu lassen...
Auch aus anderen Beispielen entnehmen wir, dass die Verurteilung einer Lehre oder ein Buchverbrennung zu dieser Zeit noch nicht sehr viel galten. Zum Beispiel stand Berengar von Tours im Jahre 1059 wegen seiner Abendmahlslehre in Rom vor dem Päpstlichen Gericht, nahm die Verurteilung seiner Lehre hin, kehrte aber unbehelligt auf seinen Bischofssitz nach Frankreich zurück und vertrat seine Lehre weiter. Persönlich nahm Abaelard jedoch die ganze Angelegenheit sehr schwer. Noch zehn Jahre später klagt er:
Ich verglich, was ich früher an meinem Körper leiden musste, mit meinem jetzigen Geschick, und jedermann hielt mich für einen elenden Menschen. Für gering hielt ich den damaligen Verrat im Vergleich zur jetzigen Ungerechtigkeit, und ich beklage die Zerstörung meines Rufes mehr als die Verstümmelung meines Körpers.
Otto von Freising schreibt zusammenfassend über das Konzil von Soissons:
Deshalb ist in Soissons gegen ihn eine Provinzialsynode in Anwesenheit eines päpstlichen Legaten einberufen worden, und er wurde von den hervorragenden Männern und namentlich von den Magistern Alberich von Reims und Lotulf von Navarra als Sabellianischer Ketzer verurteilt und gezwungen, die Bücher, die er veröffentlicht hatte, eigenhändig vor den Bischöfen ins Feuer zu werfen. Dabei wurde ihm keine Gelegenheit gegeben, darauf zu antworten, was bei seiner Diskussionspraxis von allen für verdächtig gehalten wurde. Dies geschah unter Ludwig dem Älteren, dem König der Franken.


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